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AVOS
DAS KLEINE SCHWARZE


In den flachen Weinhängen am südlichen Rande der niederösterreichischen Thermenregion entstand das in verkohlte Lärche gekleidete Einfamilienhaus - AVOS.
„Wenn das Grundstück seines ersten Werkes ein seit Generationen in Familienbesitz befindlicher Weingarten ist, die Bauherren sein älterer Bruder und seine Frau sind, war die Anforderung an einem zeitlosen und im Einklang mit der Natur stehenden Baukörper von Beginn an erstrangig.“
Nach dem Tod des Großvaters übernahm der Bauherr den Familienweingarten und das Handwerk des Winzers. Im Jahr 2013 entstand der erste Rotwein namens „AVOS“ - lateinisch für Großvater. In den kommenden Jahren folgten noch während des Architekturstudiums erste Konzepte für das neue Familiendomizil und im Jahr 2018 schließlich die Fertigstellung.
Durch die Besonderheit des Hanggrundstückes und dem Wunsch der Bauherren nach einem offenen Raumgefüge, entstand eine Abfolge, nicht durch Türen getrennt, sondern durch Split-Level-Geschoße in Quer- als auch in Längsrichtung über fünf Halbgeschoße auf knapp 150m². So liegt, für eine optimale Temperierung des Weinkellers, dieser tief im Erdreich. Das Gebäude betritt man über eine 17cm hohe Schwelle und ein über 6 Meter hohes mattschwarzes Stahlportal. Man gelangt in einen gut zonierten 4,2 m hohen Empfang. Über sieben Stufen, auf Höhe des Ursprungsgeländes, liegt das Herzstück des Gebäudes - der dreiseitig verglaste, nur auf 4 Stahlstützenpaaren ruhende Wohnbereich. Durch die Abstimmung der Fensterteilung, die Platzierung der Stützen, und den Verlauf der sichtbaren Deckenstahlträger auf die Positionierung der Reben entstand ein vom Weingarten durchflossener Raum. In einem Zwischengeschoss findet man den Spielbereich der Bauherren-Tochter und durch die weitere Verschiebung des Geschoßes eine über die oberste Ebene nutzbare in den Boden versenkte Badewanne mit gerahmtem Blick in den eigenen Weingarten.
Analog zum biologisch produzierten Wein wird die Fassade durch verkohlte, senkrechte Holzlatten gekleidet, welche sich wie ein schwarzer samtiger Schleier über den reduzierten Baukörper legen. Die Fensteröffnungen, sowie die Eingangssituation sind durch gerahmte mattschwarze Portale nochmals in ihrer Präsenz gestärkt. Im Innenraum dominieren in den unteren Ebenen sandgestrahlte Betondecken, schwarzer Stahl, Sichtestrich, und großzügige Glasflächen. In den privaten Ebenen finden sich weißes Corian, naturgeölte Eiche und dezente Lichtschlitze in Richtung Osten. Sämtliche Einbaumöbel entstanden in gebürsteter Wildeiche - kombiniert mit Einzelstücken aus Engelsberger Marmor vom nahegelegenen ehemaligen Steinbruch. Ergänzt durch handgeformte Leuchtelemente von „David Pompa“ und Kunstwerken des Großvaters der Bauherrin „Anton Polster“.

 


AUSZEICHNUNGEN
GERMAN DESIGN AWARD 2021, Frankfurt am Main, Deutschland, Gold - Excellent Architecture
BigSEE ARCHITECTURE AWARD 2020, Ljubljana, Slowenien, Preisträger
BigSEE WOOD DESIGN AWARD 2020, Ljubljana, Slowenien, Preisträger
HÄUSER DES JAHRES 2020, München, Deutschland

AVOS
DAS KLEINE SCHWARZE


In den flachen Weinhängen am südlichen Rande der niederösterreichischen Thermenregion entstand das in verkohlte Lärche gekleidete Einfamilienhaus - AVOS.
„Wenn das Grundstück seines ersten Werkes ein seit Generationen in Familienbesitz befindlicher Weingarten ist, die Bauherren sein älterer Bruder und seine Frau sind, war die Anforderung an einem zeitlosen und im Einklang mit der Natur stehenden Baukörper von Beginn an erstrangig.“
Nach dem Tod des Großvaters übernahm der Bauherr den Familienweingarten und das Handwerk des Winzers. Im Jahr 2013 entstand der erste Rotwein namens „AVOS“ - lateinisch für Großvater. In den kommenden Jahren folgten noch während des Architekturstudiums erste Konzepte für das neue Familiendomizil und im Jahr 2018 schließlich die Fertigstellung.
Durch die Besonderheit des Hanggrundstückes und dem Wunsch der Bauherren nach einem offenen Raumgefüge, entstand eine Abfolge, nicht durch Türen getrennt, sondern durch Split-Level-Geschoße in Quer- als auch in Längsrichtung über fünf Halbgeschoße auf knapp 150m². So liegt, für eine optimale Temperierung des Weinkellers, dieser tief im Erdreich. Das Gebäude betritt man über eine 17cm hohe Schwelle und ein über 6 Meter hohes mattschwarzes Stahlportal. Man gelangt in einen gut zonierten 4,2 m hohen Empfang. Über sieben Stufen, auf Höhe des Ursprungsgeländes, liegt das Herzstück des Gebäudes - der dreiseitig verglaste, nur auf 4 Stahlstützenpaaren ruhende Wohnbereich. Durch die Abstimmung der Fensterteilung, die Platzierung der Stützen, und den Verlauf der sichtbaren Deckenstahlträger auf die Positionierung der Reben entstand ein vom Weingarten durchflossener Raum. In einem Zwischengeschoss findet man den Spielbereich der Bauherren-Tochter und durch die weitere Verschiebung des Geschoßes eine über die oberste Ebene nutzbare in den Boden versenkte Badewanne mit gerahmtem Blick in den eigenen Weingarten.
Analog zum biologisch produzierten Wein wird die Fassade durch verkohlte, senkrechte Holzlatten gekleidet, welche sich wie ein schwarzer samtiger Schleier über den reduzierten Baukörper legen. Die Fensteröffnungen, sowie die Eingangssituation sind durch gerahmte mattschwarze Portale nochmals in ihrer Präsenz gestärkt. Im Innenraum dominieren in den unteren Ebenen sandgestrahlte Betondecken, schwarzer Stahl, Sichtestrich, und großzügige Glasflächen. In den privaten Ebenen finden sich weißes Corian, naturgeölte Eiche und dezente Lichtschlitze in Richtung Osten. Sämtliche Einbaumöbel entstanden in gebürsteter Wildeiche - kombiniert mit Einzelstücken aus Engelsberger Marmor vom nahegelegenen ehemaligen Steinbruch. Ergänzt durch handgeformte Leuchtelemente von „David Pompa“ und Kunstwerken des Großvaters der Bauherrin „Anton Polster“.

 


AUSZEICHNUNGEN
GERMAN DESIGN AWARD 2021, Frankfurt am Main, Deutschland, Gold - Excellent Architecture
BigSEE ARCHITECTURE AWARD 2020, Ljubljana, Slowenien, Preisträger
BigSEE WOOD DESIGN AWARD 2020, Ljubljana, Slowenien, Preisträger
HÄUSER DES JAHRES 2020, München, Deutschland

BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT

GRIESKRICHEN&EDERDING

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EU-weit offener, einstufiger Realisierungswettbewerb / Anerkennungspreis

Grieskrichen l Österreich


Der Zubau zur Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen-Eferding präsentiert sich nach außen hin als ausdrucksstarker Solitär. Die adressbildende Grünfassade, erzeugt eine klar erkennbare neue Zugangssituation. Der Entwurf verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der auf die Verbindung von Komfort und Effizienz unter minimalem technischen Aufwand abzielt. Die Konstruktion des Neubaus wurde bewusst als monolithischer Ziegelbau und thermisch trägem Recyclingbeton gewählt. Im Inneren überzeugt der Entwurf durch die klare Strukturierung aller Funktionen um ein zentrales, begrüntes Atrium, welches wie ein Kamin zur passiven Nachtkühlung dient.

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Ein ausdrucksstarker Solitär als neue Adressbildung


Der Neubau der künftigen "Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen-Eferding" zeichnet sich durch ein einfaches, aber keineswegs minderwertiges Erscheinungsbild aus. Der als klarer Solitär konzipierte Zubau – mit den Grundmaßen von etwa 18 auf 25 Meter – erstreckt sich über vier oberirdische Geschosse und orientiert sich in seiner Höhenentwicklung am Nordflügel des Bestandes. Durch die kompakte Bauweise wird der Flächenverbrauch auf ein Minimum von etwa 440 m² reduziert.


Die Positionierung des Neubaus wird durch die mittigen Gebäudeabstände von 8 bis 9 Metern zum Bestandsgebäude im Osten bzw. zur Arbeiterkammer im Westen nochmals gestärkt. Die vordere Gebäudeflucht von fünf Metern entspricht dem Bebauungsplan und ist durch die Schaffung eines gedeckten Eingangsportals an die Flucht des Bestandsgebäudes angeglichen.
Ein zentraler Gedanke der städtebaulichen Situierung ist die klare Erkennbarkeit als neuer Hauptzugang der gemeinsamen Bezirkshauptmannschaft. Zusätzlich zum gebäudebreiten Eingangsportal ist die Gebäudefront nach Süden ausdrucksstark in Form einer fensterlosen Grünfassade gestaltet.


Die Außenräume gliedern sich zum einen in den Uferbereich der Trattnach. Bei der Planung wurde der zu schützende Baumbestand berücksichtigt und es sind dem Bebauungsplan entsprechende Ersatzpflanzungen je fünf Stellplätze vorgesehen. Zusätzlich konnte der Grüngürtel durch die kompakte Bauweise verbreitert werden. Im Bereich des Bestandes erfolgt eine Neustrukturierung der Stellplätze sowie der barrierefreien Erschließung. Entlang des Bestandes werden südseitig weitere Längsparkplätze geschaffen, außerdem wird ein barrierefreier Stellplatz im Bereich der Gebäudefuge angelegt. Die größte Anzahl an Stellplätzen befindet sich unter dem Straßenniveau hinter dem Neubau. Durch die Schaffung einer begrünten Absturzsicherung in Richtung Uferzone sind diese Stellplätze von Norden aus nicht einsehbar. Die sechs gedeckten Stellplätze für Dienstfahrzeuge befinden sich ebenfalls im Untergeschoss des Neubaus. Der Bereich zwischen Neubau und Bestand ist ebenfalls begrünt und nicht versiegelt.

 

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Ehrliche Materialwahl trifft einfache Geometrie


Der Entwurf zeichnet sich durch seine monolithische Materialwahl aus, die sowohl die äußere als auch die innere Gestaltung des Baukörpers umfasst. Die Fassade aus Kalkzementputz bietet bei einschaligem Mauerwerk langfristige Vorteile, da sie Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Aufgrund ihres hohen alkalischen pH-Wertes wirkt sie fungizid und sorgt für einen rissfreien Abbau von Spannungen. Ergänzt wird der äußere Materialkanon durch Fensterbänke und Eingangsportale aus recyceltem Sichtbeton sowie einer nach Süden ausgerichteten, begrünten Fassade. Vorgelagerte Spannseil dienen als Rankhilfe für Gerüstkletterpflanzen wie Geißblatt und Clematis. Das Eingangsportal bietet dafür eine ausreichende Substrathöhe.
Im Inneren sind die Außenwände ebenfalls in einen weißen Kalkzementputz gehüllt. Die innenbündigen Fensterrahmen sind wie hölzerne Bilderrahmen an den Wänden angebracht. Die Böden und Einbauten in den Obergeschossen bestehen aus gebürsteter Eiche. Auf eine Abhängung der Deckenuntersicht wird bewusst verzichtet. Diese besticht durch ihre sandgestrahlte Recyclingbetonoberfläche und unterstützt die thermische Trägheit es bauphysikalischen Konzeptes. Zusätzliche akustische Maßnahmen in Form von mit Schafwolle bezogenen Segeln über den Arbeits- und Besprechungsbereichen tragen zur gesundheitsförderlichen und angenehmen Atmosphäre im Gebäude bei.


 

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Ein begrüntes Atrium


Der Neubau wurde präzise nach einem 70 cm Achsraster konzipiert. Der Büroachsraster beträgt das Doppelte dieses Maßes in Längs- und Querrichtung. Bei einer Bürotiefe von 420 cm ermöglicht dies eine flexible Büronutzung mit den gewünschten Raumgrößen von 10,5 m², 18 m² bzw. 25 m².


Das Erdgeschoss ist über ein vorgelagertes und gedecktes Eingangsportal barrierefrei erschlossen. Die zentrale Infostelle ist von Anfang an sichtbar. Für die Postzustellung ist eine gesonderte Übergabestation in diesem Vorbereich vorhanden. Der zentrale Wartebereich ist mit Grünflächen gestaltet und bietet einen ansprechenden Rahmen für die Besprechungsräume sowie die Bürgerservicestelle. Das Herzstück des Gebäudes ist das über vier Obergeschosse reichende Atrium. Eine Brückenkonstruktion verbindet das Gebäude mit dem Bestand und ist so optisch untergeordnet.


Die Obergeschosse sind in ihrer Konzeption nahezu identisch. An der fensterlosen Südfassade liegen die Erschließung sowie die Nebenräume wie Sanitärbereiche und Lager. Um das Atrium herum sind sämtliche Bürozellen der jeweiligen Funktion gruppiert.
Im dritten Obergeschoss befindet sich zusätzlich eine nicht einsehbare Dachterrasse, welche von sämtlichen Bediensteten genutzt werden kann. Durch ihre Lage in unmittelbarer Nähe der Erschließung sowie des im Bestand befindlichen Speisesaals ist sie auf kurzem Wege erreichbar.


Im Untergeschoss befinden sich die Lager- und Archivbereiche, welche über den Aufzug und die Treppenanlage erreichbar sind, aber auch für die An- und Ablieferung von außen erschlossen werden können. Auch die Dienstfahrzeuge sind im Untergeschoss gut erreichbar.


 

DETAILS

Jahr l 2025

Auslober l Landes-Immobilien GmbH / Amt der OÖ. Landesregierung

Auftragsart l EU-weit offen, einstufiger Realisierungswettbewerb

Ort l Grieskirchen

Nutzfläche l 10.050 m²
Errichtungskosten l 5.800.000 €

Status l Anerkennungspreis

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TEAMMITGLIEDER

KMP ZT Gmbh, Linz

TAS BAUPHYSIK GmbH, Leonding

kaltenbacher architektur zt gmbh, Scheiblingkirchen

Retter u Partner Ziviltechniker GesmbH, Krems an der Donau

Tga Projekt, Glatzau

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